Copernicus Demonstrators – Mobility and Emergency: Final Workshop

Wie können Copernicus-Daten genutzt werden, um reale Probleme wie Luftverschmutzung, Überschwemmungen und biologischen Bewuchs im Meer zu lösen?
Drei überzeugende Antworten wurden auf einem unvergesslichen Workshop am 6. Mai 2025 präsentiert
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Rückblick auf den finalen Workshop des EUSPA-geförderten Projekts Copernicus Demonstrators – Mobility and Emergency

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Am 6. Mai herrschte im Luna-Konferenzraum lebhafte Betriebsamkeit – zahlreiche Teilnehmende trafen sich zum finalen Workshop des von der European Union for the Space Agency (EUSPA) geförderten Projekts „Copernicus Demonstrators – Mobility and Emergency“. OHB Digital Services übernahm als Prime Contractor die Organisation und Leitung des Workshops. 

Im Workshop standen nicht nur Präsentationen auf dem Programm: Die jeweiligen Teams hinter den drei POCs demonstrierten live, wie ihre Anwendungen funktionieren, welche Daten dahinterstecken – und welchen Unterschied sie in der Praxis machen. Die Teilnehmer:innen konnten die Tools in Aktion beobachten und erleben, wie sich aus komplexen Satellitendaten handlungsrelevante Erkenntnisse ableiten lassen. 

Workshop mit Live-Demonstrationen und echten Anwendungsfällen 

Besonders erfreulich war, dass neben den Projektpartnern auch zahlreiche potenzielle Nutzer:innen und Stakeholder sowohl vor Ort als auch online am Workshop teilnahmen. Zahlreiche interessierte Nachfragen, praxisnahe Diskussionen und ein offener Austausch ermöglichten einen effektiven Wissenstransfer und markierten so einen wichtigen Meilenstein im Projektverlauf. 

Ziel des Projekts war die Integration von Satellitendaten aus dem Copernicus-Programm der EU in digitale Anwendungen, um drängende gesellschaftliche Probleme zu adressieren. In drei „Proof of Concepts“ (POCs) wurde gezeigt, wie Informationen aus Copernicus-Daten in praktische Lösungen integriert werden – und das mit großem Erfolg. 

Das Projekt:

Drei Satelliten, welche Signale an die Erde senden
Geoanalytics
Copernicus Demonstrators - Mobility, Emergency and Infrastructures
Ein Projekt zur Analyse und Bewertung der technischen Machbarkeit und zur technischen Demonstration 5 unterschiedlichen Proof of Concepts unter Verwendung von Copernicus-Daten und -Diensten.
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Die drei Demonstratoren im Überblick:

PoC 1: Aircraft Emission Measurement and Monitoring

Developed by S[&]T

Feinstaub, Stickoxide, Schwefeldioxid – Luftschadstoffe sind nicht nur Umweltbelastung, sondern laut WHO auch die zweitgrößte Gesundheitsgefahr weltweit. Das AIR-Portal liefert eine innovative Lösung: Es ermöglicht Flughafenbetreibern und Umweltbehörden, hochaufgelöste Luftqualitätsdaten (bis zu 100×100 m) intuitiv zu analysieren, Trends zu erkennen und regulatorische Grenzwerte zu überwachen. 

Die Plattform vereint Copernicus-Daten mit weiteren Quellen, bietet eingebaute Analysewerkzeuge und lässt sich leicht in bestehende Systeme integrieren. Die Anwendungsfälle reichen vom Erkennen von Belastungshotspots bis zur strategischen Planung von Umweltmaßnahmen – ein großer Schritt in Richtung datenbasierter Luftqualitätskontrolle. 

PoC 2: Emergency Preparedness and Early Warning of Floods

Developed by Waterjade

Mit zunehmendem Klimawandel wächst auch das Risiko extremer Wetterereignisse – insbesondere das für Hochwasser und Überflutungen. Die Lösung von Waterjade kombiniert Copernicus-Daten mit hydrologischen Modellen und Machine Learning, um Starkregen- und Flussüberschwemmungen bis zu 72 Stunden im Voraus vorherzusagen. 

Die Stadt Essen berichtete beim Workshop von ihren Erfahrungen als Pilotanwender: Die Plattform unterstützt kommunale Entscheider:innen dabei, gefährdete Gebiete frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu reagieren. 

PoC 3: Autonomous Navigation and Ship Route Optimization

Developed by OHB LuxSpace

Organischer Bewuchs an Schiffsrümpfen – sogenanntes Biofouling – verursacht nicht nur Mehrverbrauch von Treibstoff (geschätzt: 30 Mrd. USD jährlich), sondern auch erhebliche ökologische Schäden. SAILFIN, entwickelt von OHB LuxSpace, adressiert dieses Problem: Mithilfe von Copernicus-Daten, AIS-Tracking und ergänzenden Schiffsdaten können Risiken frühzeitig erkannt, Reinigungsintervalle optimiert, und Einfahrten in Häfen effizient vorbereitet werden. 

Besonders spannend: Hafenbehörden können über das System automatisch Biofouling-Daten pro Schiff einsehen – was die Einhaltung von Umweltvorgaben vereinfacht. Unterstützt wurde das Projekt u. a. vom Fraunhofer IFAM, das die wissenschaftlichen Grundlagen lieferte. 

Dieser Workshop verdeutlicht eindrucksvoll, welche Rolle der Geschäftsbereich Digital der OHB dabei spielt, Raumfahrttechnologie mit innovativen Softwarelösungen zusammenzubringen. Als Prime Contractor war OHB Digital Services während der gesamten Projektlaufzeit maßgeblich für die Steuerung, Koordination und den Projekterfolg verantwortlich. 

Acknowledgement:

Copernicus Demonstrators – Mobility, Emergency and Infrastructures is carried out under a programme of and funded by the European Union Agency for the Space Programme

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Projektpartner: